Der Ausbau beginnt

Jetzt kann es langsam richtig los gehen. Zwar ist das Kasko von der Werft noch nicht ganz fertig gestellt, der Vorschiffsbereich ist aber soweit, dass  mit dem Ausbau begonnen werden kann. Als erstes habe ich aus 12 mm OSB-Platten einen provisorische Boden eingelegt. Hier hat sich auch wieder die genaue Arbeit der Feltz-Werft gezeigt. Nachdem ich den Boden auf der Steuerbordseite zurecht gesägt hatte, hat er auch genau spiegelverkehrt auf der Backbordseite gepasst. Endlich hat das Herumgeturne auf den Bodenwrangen ein Ende.

Nun können wir beginnen, die Blindhölzer an die Spanten anzukleben. Für die geraden Spanten nehmen wir 40 mm breite Fichte-Kanthölzer und auf die gebogenen Spanten kommen 3 x 40 mm breite Streifen Sperrholz. Für die Verklebung reinigen wir das Aluminium mit Neutralreiniger von  groben Schmutz und Staub, dann mit Waschbenzin entfetten und mit einer groben Schrubscheibe anrauhen. Damit sich keine neue Oxid- schicht bildet, wird die blanke Aluminiumoberfläche sofort mit Epoxy beschichtet.

Für die Verklebung Aluminium – Holz verwenden wir G/flex Epoxy von West System (von der Linden) und für die Verklebung der Sperrholzstreifen das normale West System Epoxidharz. Zum Schluss noch die Seiten der Blindhölzer für den Feuchtigkeitsschutz mit Epoxidharz beschichten. Die Stirnfläche bleibt vorerst zur weiteren Verklebung roh, ansonsten müsste man bei der weiteren Verklebung erst das Epoxy anschleifen. Das wird jetzt die Arbeit für die nächsten Tage sein.

 

Versuch: Galvanische Korrosion Aluminium – Kupfer

Da sich an der Innenseite von Kunststoff-Wasserleitungen mit der Zeit ein ekeliger Biofilm bildet und das Wasser auch den Geschmack annimmt, plane ich die Wasserinstallation mit Kupferrohren auszuführen. Durch die biozide Wirkung von Kupfer entsteht eine leichte antibakterielle Wirkung und kein Biofilm.

Nun gibt es die unterschiedlichsten Meinungen zur Verwendung von Kupfer in Aluminium-Schiffen. Die Bandbreite reicht von: „Absolut vermeiden, die sicherste Art eine Aluminium-Yacht zu versenken ist, eine Kupfermünze in die Bilge zu werfen“ bis: „macht so gut wie gar nichts, da Aluminium schnell eine passivierende Deckschicht bildet, die Korrosion verhindert.“

Ich habe sogar schon die Meinung gehört, dass Kupfer in einer Aluminium-Yacht gar nicht leitend mit dem Aluminium verbunden sein muss, um zu Korrosion zu führen. Das Aluminium wäre allein schon durch die Nähe zu Kupfer gefährdet.

Um mir ein eigenes Bild zu verschaffen, habe ich einen kleinen Langzeitversuch gestartet. in einem Einmachglas mit 3,5 % Kochsalzlösung (entspricht dem Salzgehalt der Nordsee) habe ich auf ein Stück Original Schiffsbaualuminium meines Kaskos ein Stück eines handelsüblichen Kupferrohres gelegt (Glas 1), in einem anderen Glas habe ich Aluminium und Kupfer durch eine Gummischeibe getrennt (Glas 2).

Im Glas 1 müsste es zur Korrosion des Aluminiums kommen, in Glas 2 sollte das Aluminium unverändert bleiben. Mal sehen, was passiert.

 

Glas 2 (Alu-Gummi-Kupfer)

 

 

 

 

 

 

Update:

Hier das Ergebnis nach einem Jahr